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197921

(2019) Aufführen – Aufzeichnen – Anordnen, Dordrecht, Springer.

Sich aufführen

Rauminterventionen und Wissenspraktiken in der Psychiatrie um 1900

Monika Ankele

pp. 71-89

Der Beitrag wirft einen Blick in die Geschichte der Psychiatrie und fokussiert zwei Behandlungsmodelle, die Ende des 19. Jahrhunderts gegeneinander in Stellung gebracht wurden: die Behandlung im Einzelraum bzw. der Isolationszelle und die sogenannte Bettbehandlung im gemeinsamen Kranken- bzw. Wachsaal. Wie am Beispiel der Behandlung in der Isolationszelle gezeigt wird, konfrontierten die nicht-intendierten Effekte, die der Raum provozierte, die Ärzte mit den performativen Dimensionen desselben, der sich in dieser Eigenschaft einer letztgültigen Bestimmung, Nutzung oder Regulierung durch die Institution entzog. Diese nicht-intendierten Effekte, die der Raum in der Interaktion mit den Patienten mit sich brachte, flankierte schließlich den Wechsel des Behandlungssettings, der mit dem (zumindest propagierten) Ende der Unterbringung in den Zellen und der Einführung der Wachsaalbehandlung nicht zuletzt den Beginn einer "modernen" und "humanen" Psychiatrie maßgeblich mitbegründen sollte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-20151-7_5

Full citation:

Ankele, M. (2019)., Sich aufführen: Rauminterventionen und Wissenspraktiken in der Psychiatrie um 1900, in M. Ankele, S. Ledebur & C. Kaiser (Hrsg.), Aufführen – Aufzeichnen – Anordnen, Dordrecht, Springer, pp. 71-89.

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