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201570

(2009) Handbuch Anthropologie, Stuttgart, Metzler.

Einleitung

Eike Bohlken, Christian Thies

pp. 1-10

Der Begriff der Anthropologie bezeichnet die »Lehre vom Menschen«. Schon seit den Anfängen der Philosophie hat sich der Mensch (griech. anthropos) Gedanken über sich selbst, sein Verhältnis zur ihn umgebenden Welt und den anderen Lebewesen sowie zu angenommenen höheren Mächten gemacht. Bereits in der Antike werden komplexe Theorien des Menschen entwickelt und wegweisende Aussagen getroffen: Aristoteles charakterisiert den Menschen als zoon logon echon (lat. animal rationale, s. Kap. IV.4), d. h. als Sprache, Vernunft und damit Vorstellungen vom Guten und Schlechten habendes Lebewesen, sowie als zoon politikon (s. Kap. IV.41), d. h. als in staatlich verfassten Gemeinschaften lebendes Wesen. Obwohl die Anthropologie damit der Sache nach bis in die Antike reicht, wird sie dort aber nicht als selbständiger Teil oder gar Disziplin der Philosophie verstanden. Das Wort ›Anthropologie‹ ist (in der latinisierten Variante anthropologia) eine Schöpfung der unbedeutenden deutschen Schulphilosophie des 16. Jh.s.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05218-6_1

Full citation:

Bohlken, E. , Thies, C. (2009)., Einleitung, in E. Bohlken & C. Thies (Hrsg.), Handbuch Anthropologie, Stuttgart, Metzler, pp. 1-10.

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