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215735

(2014) Gründungsszenen soziologischer Theorie, Dordrecht, Springer.

Zentren und Ränder funktionaler Differenzierung

Niklas Luhmanns Theorie der modernen Gesellschaft

Matthias Leanza

pp. 155-174

Die moderne Gesellschaft besitzt viele Namen. Ebenso vielfältig sind die Erzählungen, die ihre Genese, Struktur und Dynamik zu begreifen suchen. Die Soziologie kultiviert solche Narrationen in Form von Theorien; sie kann als ein Kommunikationszusammenhang rekonstruiert werden, der sich in der modernen Gesellschaft ausdifferenziert hat, um diese zu beschreiben. Soziologie ist professionalisierte Selbstbeschreibung der Gesellschaft. Theorien entstehen und vergehen in diesem Kommunikationszusammenhang, der sowohl seine eigenen Spielregeln kennt, als auch von gesellschaftlichen Großwetterlagen abhängig ist. Wenngleich soziologische Theorien durch das Nadelöhr der Kommunikation müssen, um Gehör zu finden, so bleiben sie unabdingbar auf Bewusstsein angewiesen, da die Kommunikation weder denken noch wahrnehmen kann. Theorien sind stets individuell vermittelt, auch wenn sie in Fachdebatten eine Dynamik entfalten mögen, die keine der beteiligten Personen intendiert hat. Das bedeutet auch: So sehr Theorien nach Abstraktion streben, sie bleiben an sinnlich affizierte Wahrnehmung und individuelle Erfahrung gebunden, mittelbar oder unmittelbar.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-19801-9_12

Full citation:

Leanza, M. (2014)., Zentren und Ränder funktionaler Differenzierung: Niklas Luhmanns Theorie der modernen Gesellschaft, in S. Farzin & H. Laux (Hrsg.), Gründungsszenen soziologischer Theorie, Dordrecht, Springer, pp. 155-174.

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