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148714

(1991) Welt im Widerspruch, Dordrecht, Springer.

Eidos und Erfahrung

Stephan Strasser

pp. 15-17

Unsere Bedenken gegen Husserls Idee der "Fundierung" scheinen oberflächlich und einseitig zu sein, einseitig vor allem deshalb, weil wir wichtige Aspekte seiner Philosophie übersehen haben. Wir haben nicht dem Umstand Rechnung getragen, daß Husserls Phänomenologie eine Wesenswissenschaft sein will, keine Tatsachenwissenschaft. Eben dadurch unterscheidet sich seine Eidetik des Bewußtseins von jeglicher empirischen Psychologie. Denken wir an ein typisches Wort Husserls, das wir seiner Freiburger Antrittsvorlesung entnehmen: "Ganz so,… wie die reine Geometrie sich nicht an die in wirklicher Erfahrung beobachteten Gestalten bindet, sondern in frei konstruierender geometrischer Phantasie den möglichen Gestalten und Gestaltwandlungen nachgeht und ihre Wesensgesetze feststelltgenau sowill die reine Phänomenologie das Reich des reinen Bewußtseins und seine Phänomene nicht nach faktischem Dasein, sondern nach reinen Möglichkeiten und Gesetzenbestimmen". 6)

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-011-2484-3_4

Full citation:

Strasser, S. (1991). Eidos und Erfahrung, in Welt im Widerspruch, Dordrecht, Springer, pp. 15-17.

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