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148781

(1989) Phänomenologie der Mathematik, Dordrecht, Springer.

Idealitäten in Logik und Mathematik

Dieter Lohmar

pp. 133-146

Im zweiten Abschnitt von "Tormale und transzendentale Logik" weist Husserl auf einige in der Regel unexplizit bleibende, idealisierende Voraussetzungen der Mathematik hin.1 Sie gehören zu einem Bereich, der zum Teil als Bedingung jeder Wissenschaft überhaupt gilt und deshalb in der normalen, auf Erkenntniszuwachs ausgerichteten Wissenschaft nicht problematisiert wird. Die Unexplizitheit kann aber nicht als Unterscheidungsmerkmal von anderen Setzungen ausreichen, zum einen, weil einige der idealisierenden Voraussetzungen den Status expliziter Axiome erlangt haben, zum anderen, weil in der deduktiven Arbeit immer wieder Begriffe definiert werden, die auf intentional implizierte Idealisierungen zurückweisen. Husserl bestreitet nicht die Rechtmäßigkeit idealisierender Setzungen, doch er weist darauf hin, daß nach den Evidenzen, auf denen sie beruhen, noch nie ernsthaft gefragt worden ist. Es ist ein Teilziel seiner transzendentalen Logik, die naiv geübte und anonyme "Methode" dieser Evidenzen einer konstitutiven Klärung zuzuführen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-009-2337-9_12

Full citation:

Lohmar, D. (1989). Idealitäten in Logik und Mathematik, in Phänomenologie der Mathematik, Dordrecht, Springer, pp. 133-146.

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