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(1982) Pfänder-Studien, Den Haag, Nijhoff.

Verstehende Psychologie

Hans Kunz

pp. 181-187

Vor nun bald 40 Jahren sind die inzwischen klassisch gewordenen Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie Diltheys erschienen, in denen er der herrschenden kausal erklärenden und konstruktiven Psychologie der Elemente eine beschreibende und zergliedernde Psychologie der seelischen Ganzheit, worin Wahrnehmung und Denken mit Trieben, Gefühlen und Willensimpulsen in einem nicht hypothetisch erschlossenen, sondern ursprünglich gegebenen Wirkungs- oder Strukturzusammenhang verstehbar ineinander greifen, gegenüberstellte. Sie sollte zugleich eine Grundlegung der Geisteswissenschaften bilden. Und wiederum 19 Jahre später veröffentlichte Jaspers seine nicht minder bedeutsame Abhandlung "Kausale und värstandliche Zusammenhänge zwischen Schicksal und Psychose bei der Dementia praecox (Schizophrenie)." An diese beiden Arbeiten, kann man etwas vereinfachend sagen, und in eins mit den faktischen Bemühungen Freuds schloß sich in der deutschen Psychologie eine ausgedehnte, zum Teil ungewöhnlich leidenschaftlich geführte Diskussion über die "erklarende" ("naturwissenschaftliche") und die "verstehende" ("geisteswissenschaftliche") Methode der seelenkundlichen Forschung an.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-009-7442-5_9

Full citation:

Kunz, H. (1982)., Verstehende Psychologie, in H. Spiegelberg & E. Avé-Lallemant (Hrsg.), Pfänder-Studien, Den Haag, Nijhoff, pp. 181-187.

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