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Intentionalität, Ethik und Philosophisches Schreiben in Wittgensteins Werk

Aldo Gargani

pp. 291-302

Wittgenstein versuchte in Tractatus logico-philosophicus und in den Arbeiten, die diesem Werk vorangehen, die von Russell in Theory of Knowledge vertretene Theorie zu widerlegen. Russell vertritt dort die Auffassung, daß die unmittelbare Erkenntnis (acquaintance) einer rein logischen Form, die als einzelnes Objekt innerhalb eines abstrakten Zusammenhangs erkannt wird, die Voraussetzung für das Verständnis eines Satzes sei. Er schreibt: "Ich glaube nachweisen zu können, daß die Erkenntnis einer logischen Form den expliziten Überlegungen zur Logik vorhergehen muß, dann erst können wir einen Satz verstehen"1. Nach Wittgenstein ist die Logik jedoch weder auf ein logisches noch auf ein empirisches Ereignis zurückzuführen.2 Entgegen Russell, der in seinem noch unveröffentlichten Buch Theory of Knowledge die Existenz einer formal-abstrakten Struktur, einer logischen Erfahrung (acquaintance) annahm, die dem Verständnis jedes Satzes vorhergeht, schrieb Wittgenstein den Bestandteilen des Satzes selber die Bedingungen seiner Bedeutung zu.3 Hierzu schreibt er: "Jener Präzedenzfall, auf den man sich immer berufen möchte, muß schon im Symbol selber liegen."4 In einer Eintragung der Tagebücher 1914 hatte Wittgenstein geschrieben, daß ein Satz einen Sachverhalt auf eigene Faust darstelle.5

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-662-30086-2_29

Full citation:

Gargani, A. (1990)., Intentionalität, Ethik und Philosophisches Schreiben in Wittgensteins Werk, in R. Haller & J. L. Brandl (Hrsg.), Wittgenstein — eine neubewertung/Wittgenstein — towards a re-evaluation, Dordrecht, Springer, pp. 291-302.

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