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184685

(2010) Relationale soziologie, Dordrecht, Springer.

Wie entstehen große soziale Strukturen?

John Levi Martin , Monica Lee

pp. 117-136

Wie entstehen große soziale Strukturen wie politische Parteien oder das Militär?1 Die Antwort, die wir im Folgenden darlegen wollen, lautet: ‚Aus kleineren Strukturen". Diese naheliegende Behauptung ist in der Soziologie recht ungewöhnlich, weil weder überpersönliche systemische Prozesse (wie in der Systemtheorie) noch individuelle Handlungsmotivationen als Ausgangspunkt von solchen großen Strukturen gesehen werden. Wir weisen unsere Behauptung hier jedoch nicht nach, sondern wählen sie als Ausgangsannahme und suchen von dort aus Fälle, in denen aus kleinen Gebilden große Strukturen entstehen. Von besonderem Interesse hierfür sind die Einsichten, die uns 60 Jahre Netzwerkanalyse liefern. Natürlich entstehen große Strukturen auch aus anderen großen Strukturen heraus. Wenn sich etwas Großes langsam verändert, können wir immer behaupten, dass das später entstandene Etwas aus dem Ersteren hervorgegangen ist. Dies ist in diesem Fall jedoch nicht von Interesse. Stattdessen fragen wir, ob wir von der Netzwerkanalyse lernen können, welche Beziehungen im Besonderen dazu tendieren, stabile Gebilde entstehen zu lassen, und wie diese zu größeren Strukturen anwachsen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92402-1_6

Full citation:

Levi Martin, J. , Lee, M. (2010)., Wie entstehen große soziale Strukturen?, in J. Arendt Fuhse & S. Mützel (Hrsg.), Relationale soziologie, Dordrecht, Springer, pp. 117-136.

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