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197804

(2014) Bild, Stuttgart, Metzler.

Semiotische Theorien des Bildes versuchen, das Bild als eine les- oder deutbare, mehr oder minder konventionalisierte Zeichenkonstellation zu verstehen. Insofern decken sich ihre Prämissen mit denen der ›Bildhermeneutik‹ (s. Kap. II.6). Was das Bild zum Bild macht, wird über eine Konzeption des Zeichenhaften geklärt. Vielfach ist die Bildthematik sogar von zentraler Bedeutung für die Semiotik, da auf dem Feld des Bildhaften die Frage nach der Kausalität und Motivation des Zeichens ausgetragen wird. Winfried Nöth (2005, 50) weist zu Recht darauf hin, dass die viel diskutierte Frage, ob Bilder Zeichen seien, nur in Abhängigkeit vom jeweiligen Zeichenbegriff beantwortet werden kann. Ferner begründet Oliver Scholz (1991, 35) die Zeichenhaftigkeit des Bildes damit, dass zum Bild- Sehen eine Unterscheidung von Bild und Gegenstand erforderlich ist (s. Kap. IV.3). Für Kritiker der Bildsemiotik, etwa in dekonstruktiven Bildtheorien (s. Kap. II.7), stellt sich jedoch die Frage, ob das Lesen oder Deuten von Zeichen wirklich den Kern der Bildwahrnehmung oder des Bildverstehens ausmacht.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05301-5_2

Full citation:

Nordsieck, V. , Morscheck, T. , Rieber, A. , Goppelsröder, F. , Gondek, H.-D. , Balke, F. (2014)., Methoden und Grundlagen der Bildtheorie, in S. Günzel, D. Mersch & F. Kümmerling (Hrsg.), Bild, Stuttgart, Metzler, pp. 41-150.

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