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199280

(2009) Sprache, Dordrecht, Springer.

"Wie muß das heissen?"

Jörg Kilian

pp. 131-153

Wer am Ende des 18. Jahrhunderts im pädagogischen Diskurs mitreden wollte, musste im Ort Reckahn in Brandenburg gewesen sein. Dort stand die von Friedrich Eberhard von Rochow gegründete Elementarschule für die Kinder seiner Untertanen. Die Besucherliste ist entsprechend umfangreich (vgl. Rochow, Pädagogische Schriften IV, 437ff.). Das Anziehende, ja: Exotische an dieser Schule des Domherrn Friedrich Eberhard von Rochow bestand darin, dass hier vorgeführt wurde, wie offenere Formen des Lehrgesprächs, und zwar vornehmlich die Form des gelenkten Unterrichtsgesprächs, auf einer Landschule mit Klassen einfacher Bauernkinder unterschiedlichen Alters und Lernstandes geführt werden konnten. Bislang hatte man solche Kinder, sofern sie überhaupt unterrichtet wurden, in relativ großen Klassen ("Haufen" mit bis zu hundert Kindern) in einem Klassenraum zusammengepfercht und "unterrichtet" im Stil des lutherischen Katechismus: Die Kinder wurden angehalten, Fragen und Antworten auswendig zu lernen, um sodann, einzeln aus den "Haufen" vor den Lehrer gerufen, die Antworten auf die Fragen "herzusagen".

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-00342-4_5

Full citation:

Kilian, J. (2009)., "Wie muß das heissen?", in E. Felder (Hrsg.), Sprache, Dordrecht, Springer, pp. 131-153.

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