Repository | Book | Chapter

199632

(2017) Erzählen, Stuttgart, Metzler.

Wissenschaft

Christina Brandt

pp. 210-218

Spielt das ›Erzählen‹ in einem Feld, als dessen charakteristisches Erkenntnisinteresse zumeist das ›Erklären‹ von Welt und weniger deren interpretatorisches Verstehen aufgeführt wird, eine konstitutive Rolle? Und wenn ja, welcher Art sind die narrativen Strukturen in einem Wirklichkeitsfeld, dessen Wissensgewinnung heutzutage zumeist in hochtechnisierten, komplex organisierten und global vernetzten Laboratorien stattfindet? Lässt sich auch hier von einer ordnungsstiftenden Funktion narrativer Elemente sprechen – in einem Gebiet, dessen disziplinäres Selbstverständnis darauf gründet, zeitlose und ortsungebundene Fakten zur Erklärung der Natur vorzulegen und dessen Textproduktion lediglich als transparentes Medium zur Vermittlung dieser Fakten gesehen wird? Der Wissenschaftshistoriker Frederic Lawrence Holmes wies bereits in den 1990er Jahren darauf hin, dass gerade jenes Handlungsfeld, das die neuzeitlichen empirischen Wissenschaften erst konstituierte, nämlich das Experiment, aufgrund seiner intrinsisch chronologischen Struktur narrative Muster für seine Darstellung erfordere (Holmes 1991, 179; s. auch Brandt 2009).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05364-0_31

Full citation:

Brandt, C. (2017)., Wissenschaft, in M. Paloma Martínez (Hrsg.), Erzählen, Stuttgart, Metzler, pp. 210-218.

This document is unfortunately not available for download at the moment.