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199835

(2013) Handbuch Medienwirkungsforschung, Dordrecht, Springer.

Wie Medienpersonen Emotionen und Selbstkonzept der Mediennutzer beeinflussen

Nicola Döring

pp. 295-310

Menschen sind soziale Wesen. Ihre soziale Umwelt setzt sich zusammen aus den realen Mitmenschen sowie aus imaginierten und nicht zuletzt aus medial repräsentierten Personen. Der Umgang von Mediennutzern mit Medienpersonen ist vielgestaltig und kann starke Wirkungen entfalten, insbesondere im Bereich der Emotionen sowie des Selbstkonzepts: Wir können mit Medienfiguren mitdenken und mitfühlen (Empathie), dann löst ihr Schicksal entsprechende Emotionen in uns aus. Soziale Vergleiche mit Medienpersonen können unser Selbstkonzept beeinfl ussen, etwa wenn wir mit medialen Schönheitsnormen nicht mithalten können. Die intensive Beschäftigung mit einer bestimmten Medienperson kann zuweilen den Charakter einer parasozialen Beziehung annehmen, die z. B. Einsamkeit mildert, aber auch erzeugt – beispielsweise wenn die Medienfigur durch Absetzen der Sendung oder Auflösung der Band buchstäblich von der Bildfläche verschwindet. Bei der Identifikation löst sich die Grenze zwischen Medienperson und Mediennutzer temporär im eigenen Erleben auf: Man wird während der Medienrezeption selbst zum Superhelden oder Supermodel. Der Beitrag stellt die genannten vier sozialpsychologischen Phänomene – Empathie, sozialer Vergleich, parasoziale Beziehung und Identifikation – im Umgang mit Medienpersonen samt ihren typischen emotionalen und selbstkonzeptbezogenen Wirkungen vor. Dabei werden Medienpersonen aus unterschiedlichen Medien einbezogen, etwa Darsteller in TV-Serien, Charaktere in Computerspielen, Werbemodels, Sportler oder ethnische Gruppen in der journalistischen Berichterstattung sowie Avatare in virtuellen Welten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-18967-3_15

Full citation:

Döring, N. (2013)., Wie Medienpersonen Emotionen und Selbstkonzept der Mediennutzer beeinflussen, in W. Schweiger & A. Fahr (Hrsg.), Handbuch Medienwirkungsforschung, Dordrecht, Springer, pp. 295-310.

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