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204047

(1975) Der Streit um die philosophischen Grundlagen der Gesellschaftstheorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Exposition der Problemstellung

Ludwig Landgrebe

pp. 12-15

Soviel zur einleitenden Erläuterung der Aufgabe der folgenden Untersuchung. Sie hat auf die Wurzel des Streites um die Grundlagen der Gesellschaftstheorie zurückzugehen und den Anspruch der Philosophie auf alleinige Kompetenz für diesen Rückgang zu begründen. Soll aber die Philosophie diese Aufgaben übernehmen können, so muß sie Transzendentalphilosophie in einem über Kant hinaus erweiterten und noch zu erläuternden Sinne sein. Der Rückgang auf vorkantische metaphysische Positionen ist durch Kants Kritik abgeschnitten, aber auch die Bezugnahme auf spätere Positionen, in denen sich versteckte metaphysische, "dogmatische" Implikationen nachweisen lassen, ist ausgeschlossen. Da nun die Soziologie heute als Wissenschaft vom sozialen oder gesellschaftlichen Handeln die Gesellschaftstheorie als ihr spezifisches "Gebiet" hat, und da sie ihrerseits den Anspruch erhebt, ihre dem Streit entzogene Grundlegung der Gesellschaftstheorie selbst leisten zu können, steht mit der Begründung des damit anscheinend konkurrierenden Anspruchs der Philosophie zugleich das Verhältnis von Philosophie und Soziologie in Frage.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-85287-8_2

Full citation:

Landgrebe, L. (1975). Exposition der Problemstellung, in Der Streit um die philosophischen Grundlagen der Gesellschaftstheorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 12-15.

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