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204478

(2014) Kultursoziologie im 21. jahrhundert, Dordrecht, Springer.

Schulden

eine Kultursoziologie ökonomischer Dinge

Ute Tellmann, Dominik Schrage

pp. 159-175

Die Finanz- und Schuldenkrise hat eine Reihe von eindrücklichen Ruinen hinterlassen. Laut Walter Benjamin ist die Ruine die Geschichte, die sich » sinnlich in den Schauplatz verzogen « hat (Benjamin 1991: 253). Dieser Schauplatz moderner Geschichte zeigt uns allerdings nicht die Zerstörung vergangener Kriege oder die Stätten vergangener Industrieproduktion, wie es für moderne Ruinen typisch ist (Huyssen 2010; Hell/Schönle 2010; Edensor 2005). Stattdessen sind diese Ruinen materielle Zeugnisse einer oft als immateriell, technisch und opak beschriebenen Finanzwelt, die zusammengebrochen ist (Schulze-Dornburg 2010). Diese Häuser, die nie bezogen wurden oder die verlassen werden mussten, sind Ruinen vergangener Zukunftsentwürfe, die von einer Schulden- und Kreditökonomie ermöglicht wurden. Als Ruinen stellen sie die Zerstörung dieser Zukunftsform aus.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-03225-8_11

Full citation:

Tellmann, U. , Schrage, D. (2014)., Schulden: eine Kultursoziologie ökonomischer Dinge, in J. Fischer & S. Moebius (Hrsg.), Kultursoziologie im 21. jahrhundert, Dordrecht, Springer, pp. 159-175.

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