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212055

(2009) Soziologie als Möglichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Von der Anschauungs

zur Möglichkeitsform

Andrea Glauser

pp. 63-86

Georg Simmel, der heute unbestritten als Pionier der Raumsoziologie gilt,1 hat sich primär in zwei Problemkontexten mit Fragen der Räumlichkeit beschäftigt: zum einen in Auseinandersetzung mit der Frage, wie Subjekte ihre Umgebung wahrnehmen; zum andern im Zusammenhang mit dem eigentlichen Kerngeschäft der Soziologie, wie er es versteht — der Problematik, wie sich unterschiedliche Formen von sozialen Wechselbeziehungen erkennen und ergründen lassen. Mit einer Konzeption, die ‚aus einem Guss' entstanden ist, hat seine Auffassung von Raum wenig gemein. Sie ist augenscheinlich entlang unterschiedlicher Fragestellungen und über einen beträchtlichen Zeitraum hinweg entstanden. In beiden Zusammenhängen bildet der Ausgangspunkt seiner Argumentation die Raumtheorie von Kant, über den Simmel schreibt, ihm sei "die Erkenntnis der Gestaltungskraft unseres Bewusstseins' zu verdanken — "die Einsicht, daß die gewusste Welt nicht ein uns wesensfremdes, wie eine todte Masse in unseren Geist hineingeschüttetes Objekt ist, sondern durch die Funktionen dieses Geistes entsteht" (Simmel 1992a: 155). Simmels Entwürfe überschreiten die Kantsche Position jedoch in signifikanter Weise.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91437-4_4

Full citation:

Glauser, A. (2009)., Von der Anschauungs: zur Möglichkeitsform, in C. Rol & C. Papilloud (Hrsg.), Soziologie als Möglichkeit, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 63-86.

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