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215268

(2011) Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Stuart Hall

Die Erfindung der Cultural Studies

Rainer Winter

pp. 469-481

Stuart Hall ist einer der wichtigsten Intellektuellen unserer Zeit. Wenn wir versuchen, sein Denken durch seine wesentliche Idee zu charakterisieren, so wird es durch die Vorstellung geprägt, dass kulturelle Fragen immer auch politische Fragen sind. Kulturtheorie beschränkt sich für ihn nicht darauf, die Rolle und Funktion der Kultur zu beschreiben oder zu analysieren, sondern er möchte zeigen, wie im kulturellen Bereich Machtverhältnisse geschaffen werden, Dominanz aufrecht erhalten, aber auch in Frage gestellt werden kann. Kultur ist kein statisches Objekt, dessen Essenz in einer Theorie bestimmt werden könnte, sondern ein komplexer, sich ständig verändernder Prozess der Fabrikation von Bedeutungen, der das Alltagsleben organisiert. Deshalb kann der kulturell und politisch engagierte Intellektuelle sich weder in den Bereich der Ästhetik oder des reinen Denkens zurückziehen, noch kann er sich als Wissenschaftler mit der Konzeption einer "interesselosen Objektivität" oder Wertfreiheit zufrieden geben. Stattdessen soll er reflektieren, wie er Teil seiner Zeit ist, wie er durch die Politiken der Repräsentation, die durch die transnationalen Kulturindustrien bestimmt werden, formiert wird (vgl. Said 1997: 28).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92056-6_38

Full citation:

Winter, R. (2011)., Stuart Hall: Die Erfindung der Cultural Studies, in S. Moebius & D. Quadflieg (Hrsg.), Kultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 469-481.

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