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215499

(2018) Hören als Praxis, Dordrecht, Springer.

Zeitregie und leibliches Verstehen

zwei Konzeptualisierungsvorschläge

Miklas Schulz

pp. 161-197

Wie sich bis zu diesem Punkt feststellen lässt, wurde bis in die Moderne hinein die Stimme als etwas Ideales, als das wahre, lebendige und beseelte Phänomen des Ausdrucks stilisiert. In Zusammenhang zu bringen ist diese Position mit der Tradierung einer phonetischen Schrift: Die Externalisierung von Gedanken und deren Fixierung in Schriftform wurden als Bedrohung für die Gedächtnisleistungen aufgefasst, weswegen man die Einzigartigkeit und Unersetzbarkeit der Stimme zu begründen suchte. Mit den Thesen Derridas und seinem neuen, zum Ende der 1960er Jahre mit der Grammatologie in den Diskurs eingebrachten Schriftbegriff ist diese Epoche der Wertschätzung der Qualitäten der Stimme zu einem jähen Ende gekommen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-19654-7_6

Full citation:

Schulz, M. (2018). Zeitregie und leibliches Verstehen: zwei Konzeptualisierungsvorschläge, in Hören als Praxis, Dordrecht, Springer, pp. 161-197.

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