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219280

(2017) Zum Grund des Seins, Dordrecht, Springer.

"…über den hinaus Größeres nicht gedacht werden kann"

Rolf Kühn

pp. 69-100

Wenn Meister Eckhart paradigmatisch die ‚unio" und damit das Um-Gott-Wissen sowie das Um-sich-Selbst-Wissen der horizonthaft en Welterscheinung entzieht, das heißt jegliche Weise aufgibt, sich Gott bildlich oder begrifflich zu re-präsentieren, dann fällt von seinem mystisch-philosophischen Verständnis her auch bereits die gegenwärtige Kritik an einer apophatischen Religionsphänomenologie dahin, wie dies im Folgenden betrachtet werden soll. So betonte Jacques Derrida zur Aufrechterhaltung seines eigenen Differänzgedankens im Sinne der durchgehenden Dekonstruktion der ‚metaphysischen Präsenz" als dem vorherrschenden phänomenalen Raum des Erscheinens im abendländischen Denken die angebliche Tatsache, die negative Theologie verstärke durch ihre ‚supra-essentiale" Betonung des Daseins Gottes nur auf eminente Weise die Unverzichtbarkeit solcher Präsenz eben, um Gott überhaupt denken zu können, falls er nicht zu einem unerwünschten ‚Nichts' werden soll, welches die Theologie als solche gerade nicht wollen könne. Ob die Replik Jean-Luc Marions darauf im Sinne eines ‚saturierten Phänomens", welches unseren ‚Namen" in Gottes ‚Anruf" einbezieht – und nicht umgekehrt – , die Problematik wirklich lösen kann, bleibt fraglich, wozu wir die weiterführenden Analysen Michel Henrys als radikal phänomenologische Kritik am Status ekstatischer Transzendenz heranziehen werden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-15144-7_5

Full citation:

Kühn, R. (2017)., "…über den hinaus Größeres nicht gedacht werden kann", in C. Böhr (Hrsg.), Zum Grund des Seins, Dordrecht, Springer, pp. 69-100.

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