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219373

(2019) Werte, Stuttgart, Metzler.

"Unwertes Leben"

Herrschaftswissen im Medienzeitalter

Christoph Zeller

pp. 251-298

Meinungsfreiheit ist in den modernen westlichen Gesellschaften ein hoher Wert, der nur von der "Freiheit" der marktwirtschaftlichen Ordnung übertroffen wird. Medien sind dabei von zentraler Bedeutung: Wer die Mittel hat, Massenmedien zu kontrollieren, kann seine Meinung einem großen Kreis von "Empfängern" mitteilen. Das Internet und die sozialen Medien haben die liberalistischen Prinzipien verinnerlicht. Innerhalb weniger Jahre wurde es vom Hoffnungsträger für basisdemokratische Prozesse zur Gefahr von Meinungsvielfalt durch Tribalismus, Radikalisierung und Ökonomisierung. Thema des Kapitels ist daher, in welcher Weise ethische Werthaltungen von ökonomischen Prinzipien abhängen, inwieweit Medien wirtschaftliche, ideologische, extremistische und rassistische Werthaltungen vermitteln und inwiefern die modernen Medien dabei an die Medienpolitik der Nationalsozialisten anknüpfen, die sich selbst als "Wertegemeinschaft" verstanden und Propaganda in Übereinstimmung mit den Dogmen der freien Marktwirtschaft betrieben haben.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04835-6_7

Full citation:

Zeller, C. (2019). "Unwertes Leben": Herrschaftswissen im Medienzeitalter, in Werte, Stuttgart, Metzler, pp. 251-298.

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