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219655

(2010) Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler.

Film und Fernsehen

Wulf Kansteiner

pp. 217-226

Als die ersten Kurzfilme 1896 auf Großbildleinwänden in Vaudeville Theatern in amerikanischen Großstädten gezeigt wurden, fand dieses epochale Ereignis unter Ausschluss der US-amerikanischen Eliten statt. Während sich die neuen Medien unter Arbeitern und Einwanderern sofort großer Beliebtheit erfreuten, erregten die nickelodeons und penny arcades erst das Interesse der Obrigkeit, als sich herausstellte, dass die sich blitzartig ausbreitenden, dunklen und schlecht durchlüfteten Filmtheater der armen urbanen Bevölkerung eine weitere Möglichkeit boten, sich staatlicher Kontrolle zu entziehen. Die Kombination von Ignoranz und Reformeifer hat dazu geführt, dass fast nichts über die Gefühle und Gedanken der ersten Filmbesucher bekannt ist und diese Wissenslücke ist auch in den folgenden Jahrzehnten nie ganz geschlossen worden (Paech/Paech 2000).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-00344-7_25

Full citation:

Kansteiner, W. (2010)., Film und Fernsehen, in C. Gudehus, A. Eichenberg & H. Welzer (Hrsg.), Gedächtnis und Erinnerung, Stuttgart, Metzler, pp. 217-226.

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