Repository | Book | Chapter

219776

(1970) Marx und die Verwirklichung der Philosophie, Dordrecht, Springer.

Der Rückgriff auf Fichte

Freilegung der Immanenten Lebensbewegung

Armin Wildermuth

pp. 221-230

Im Jahre 1843 befindet sich das Marasche Denken in einem ausgesprochenen Schwebezustand. Allein schon die Denkgeschichte macht deutlich, dass verschiedene philosophische Ansätze zusammengeschweisst werden sollten. Erinnern wir, dass die Elemente der kritischen Selbstbewusstseinsphilosophie von Bruno Bauer von gnoseologischem Ursprung sind, während Ludwig Feuerbachs Beschwörung der Sinnlichkeit und des leiblichen Menschen den materialen Horizont von Natur und Leib eröffnet. Insofern aber Feuerbachs Sensualismus selber noch substantielleidetisch orientiert bleibt, kommt er mit dem fichteanisch-hegelianischen Bewegungsmoment, das in Bruno Bauer sich besonders geltend machte, in Konflikt. Gerade an dieser Problemstelle setzt das Denken von Moses Hess ein, dem Marx sehr viel verdankt. Auf die Bedeutung dieses Marxschen Freundes und Mitarbeiters an der "Rheinischen Zeitung" ist mit Recht von Erich Thier, Auguste Cornu, Georg Lukács, Gustav Mayer, Irma Gotheim, Werner Blumenberg, Klaus Bockmühl u. a. aufmerksam gemacht worden. Marx selbst anerkennt in den Pariser-Manuskripten, dass er Moses Hess zu seinen wichtigsten Anregern zählt1. Wollen wir dessen Bedeutung in denk-morphologischer Hinsicht festhalten, so können wir sagen, dass er für Marx ein Bindeglied zu den Grundgedanken von Fich-tes Wissenschaftslehre bildet. Denn man darf nicht unterschlagen, dass es schliesslich Fichte war, der die reine Vernunft-Dialektik in ihrer ganzen autonomen Bewegheit erkannt hat.

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-017-4847-6_10

Full citation:

Wildermuth, A. (1970). Der Rückgriff auf Fichte: Freilegung der Immanenten Lebensbewegung, in Marx und die Verwirklichung der Philosophie, Dordrecht, Springer, pp. 221-230.

This document is unfortunately not available for download at the moment.