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219969

(2019) Die Geburt des Bewusstseins, Dordrecht, Springer.

Gene und Eltern

Hugo Lagercrantz

pp. 145-156

Die Frage, ob Anlage oder Umwelt das Verhalten bestimmt, ist längst überholt. Zwischen beiden Faktoren scheint eine starke Wechselwirkung zu bestehen. Durch epigenetische Mechanismen können Umweltfaktoren das Genom methylieren oder demethylieren und so die Entwicklung beeinflussen. Sie sind in der Lage, die Programmierung der physiologischen Homöostase während der Entwicklung zu verändern, was erklären könnte, warum wachstumsverzögerte Kinder im Erwachsenenalter stärker zu Hypertonie, Diabetes und psychischen Erkrankungen neigen. Die Prägung ist ein überlebenswichtiger evolutionärer Mechanismus, der für Menschen möglicherweise weniger bedeutend ist als für andere Säugetiere. Es gibt einen biologischen Mechanismus für die Nachwuchsversorgung. Neugeborene aktivieren bei allen Erwachsenen den orbitofrontalen Cortex. Während Mütter Netzwerke der emotionalen Verarbeitung einschalten, die eine Oxytocinfreisetzung und die Amygdala umfassen, aktivieren Väter, die in die Erziehung einbezogen werden, eher soziokognitive Schaltkreise.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-662-58223-7_10

Full citation:

Lagercrantz, H. (2019). Gene und Eltern, in Die Geburt des Bewusstseins, Dordrecht, Springer, pp. 145-156.

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