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220183

(2009) Bildung zwischen Standardisierung und Heterogenität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Chancenungleichheit von Anfang an

Peter Gansen

pp. 193-214

Die ersten acht Lebensjahre im Leben eines Menschen sind in vielen Entwicklungsbereichen entscheidend. Hier werden die wesentlichen Grundlagen für die Lernfähigkeiten und Bildungspotentiale im Lebenslauf gelegt. Alle Analysen unseres Bildungssystems zeigen, dass die in diesen sensiblen frühen Entwicklungs- und Lernphasen entstehenden Defizite sich nicht ausgleichen, sondern allenfalls mit einem hohen materiellen und personellen Aufwand abmildern lassen. Bereits beim Schuleintritt zeigen sich große Unterschiede hinsichtlich des Entwicklungsstands und der schulischen Leistungsfähigkeit von Kindern. Heterogenität prägt sich also bereits in den frühesten Lern- und Bildungsprozessen des Kleinkindalters aus, d.h. in der Familie und in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kleinkinder. Erfolgreiche Bildungssysteme zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie Bildung "von unten" her denken und dem Elementarbereich eine besondere bildungspolitische und pädagogische Aufmerksamkeit schenken, um Benachteiligungen so früh wie möglich auszugleichen; dies zeigt sich nicht nur in der Finanzierung dieses Bildungsbereichs und in der Teilhabe von Kindern aus bildungsfernen Milieus, sondern auch in der Auswahl und Ausbildung der Pädagogen sowie in den Forschungstätigkeiten.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91962-1_9

Full citation:

Gansen, P. (2009)., Chancenungleichheit von Anfang an, in C. P. Buschkhle, L. Duncker & V. Oswalt (Hrsg.), Bildung zwischen Standardisierung und Heterogenität, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 193-214.

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