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220723

(2018) Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler.

Philosophie der Kunst

Michael Räber

pp. 171-177

Für die dominanten ästhetischen Theorien seit Kant ist das Ästhetische charakterisiert durch Interesse- und Zwecklosigkeit. Für den Pragmatismus sind das Praktische und das Funktionale hingegen ernst zu nehmende philosophische Konzepte. Angesichts dieser Ausgangslage wäre eine ernsthafte Beschäftigung mit dem Ästhetischen im Pragmatismus eigentlich nicht zu erwarten. Indessen hat der Pragmatismus die Relevanz des Ästhetischen für die Philosophie seit langem anerkannt. Genauso wie der Pragmatismus eine vielstimmige Denktradition ist, gilt dies auch für die pragmatistische Ästhetik. Dennoch lassen sich bei unterschiedlichen pragmatistischen Denkern einige Schlüsselbegriffe zur Ästhetik identifizieren. Der vielleicht wichtigste ist der Begriff ›Erfahrung‹, der sich inhaltlich weit über das Gebiet der Künste hinaus verzweigt. Neben dem Begriff der Erfahrung sind es die Themen Naturalismus, Kontinuität des Ästhetischen mit dem Praktischen, kultureller Perfektionismus und soziale Transformation sowie Demokratisierung der Kunst, welche im klassischen Pragmatismus und im Neopragmatismus bei der Reflexion über Kunst und Ästhetik eine zentrale Rolle einnehmen. Während John Dewey im 1934 erschienen Buch Art as Experience als erster der klassischen Pragmatisten eine ausgereifte Kunstphilosophie formuliert hat, lassen sich bereits vor Dewey Spuren einer pragmatistischen Beschäftigung mit dem Ästhetischen auffinden, und zwar bei Ralph Waldo Emerson, Charles Sanders Peirce und William James.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04557-7_23

Full citation:

Räber, M. (2018)., Philosophie der Kunst, in M. Festl (Hrsg.), Handbuch Pragmatismus, Stuttgart, Metzler, pp. 171-177.

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