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220791

(2009) Emotionen als Forschungsgegenstand der Deutschsprachigen Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

"Soziologie der Emotionen" – eine Begriffsklärung

Katharina Scherke

pp. 58-62

Der Arbeitsbereich der Soziologie der Emotionen ist mittlerweile – vor allem im anglo-amerikanischen Raum – sehr weit und unübersichtlich geworden. Neben theoretischen Abhandlungen zur Frage, wie das Emotionale mit dem Sozialen verknüpft ist, kann man eine Fülle an empirischen Arbeiten, die die Rolle von Emotionen in unterschiedlichen Bereichen des sozialen Lebens thematisieren, auf dem englischsprachigen wissenschaftlichen Zeitschriftenund Buchmarkt finden. In Anbetracht dieser Fülle gestaltet es sich schwierig, einen systematischen Überblick über die Soziologie der Emotionen zu geben. Im Folgenden sollen daher zunächst zwei Hauptrichtungen in der Soziologie der Emotionen unterschieden werden: eine Richtung, die die soziale Entstehung der Gefühle thematisiert, und eine andere, die die sozialen Wirkungen von Gefühlen untersucht. Diese Aufteilung ist aus meiner Sicht insofern sinnvoll, als sie es erlaubt, zwischen jenen Themen, bei denen unweigerlich eine stärkere Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen erforderlich ist und jenen, in denen die Soziologie relativ eigenständig agieren kann, zu unterscheiden. Emotionen haben unabhängig davon, wie sie zustande kommen (sozial und/oder biologisch bedingt), Konsequenzen für soziale Situationen. (In der Erforschung dieser Konsequenzen tut sich für die Soziologie ein besonderer Aufgabenbereich auf, in dem ihr eine Leitfunktion anderen Disziplinen gegenüber zugesprochen werden kann. Hieraus rechtfertigt sich auch die separate Betrachtung der Ansätze mit dieser Ausrichtung im Rahmen dieser Arbeit.)

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91739-9_5

Full citation:

Scherke, K. (2009). "Soziologie der Emotionen" – eine Begriffsklärung, in Emotionen als Forschungsgegenstand der Deutschsprachigen Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 58-62.

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