Repository | Book | Chapter

221549

(1973) Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Soziologie und Philosophie

Alfred Bellebaum

pp. 135-148

Diskussionen über die Stellung der Soziologie im arbeitsteiligen Gefüge der Wissenschaften vom Menschen begleiten diese Disziplin seit ihren Anfängen. Ähnliche Auseinandersetzungen gibt es allerdings auch in anderen Wissenschaften. Der Stellenwert nahezu aller wissenschaftlichen Schauweisen und deren Verhältnis zueinander ist seit langem Gegenstand zahlreicher Erörterungen. Es gibt eben keine Systematik der Wissenschaften mehr, die jenen Grad von Verbindlichkeit, weil allgemein einsehbar, hätte wie jene, welche in Form einer uns heute vergleichsweise einfach erscheinenden Aufteilung in Theoretische Philosophie (Logik, Metaphysik, Physik) und Praktische bzw. Moralphilosophie (Politik, Ethik, Ökonomik) jahrhundertelang mit Variationen eine wesentliche Grundlage abendländischen Denkens gewesen ist. Was speziell den gemeinhin als Gesellschaft bezeichneten Tatbestand angeht, so entspricht seiner Ausdifferenzierung in relativ autonome Teilbereiche eine Aufsplitterung der wissenschaftlichen Sichtweise in eine Fülle spezialisierter anthropologisch bedeutsamer Einzelwissenschaften. Sachliche Zusammenhänge werden zwar allenthalben gesehen und deshalb beispielweise auch interdisziplinäre Forschungen gefordert und teilweise praktiziert, es gibt aber unter Wissenschaftlern - ganz abgesehen von den vielfach abhängigen Praktikern - trotzdem eine weit verbreitete Ungewißheit über das Gewicht jener Wirklichkeiten, die innerhalb einzelwissenschaftlicher Arbeiten je einzeln oder in ihren gegenseitigen Bezügen untersucht werden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83511-6_7

Full citation:

Bellebaum, A. (1973)., Soziologie und Philosophie, in G. Albrecht, H. Daheim & F. Sack (Hrsg.), Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 135-148.

This document is unfortunately not available for download at the moment.