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221549

(1973) Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Über die Bedeutung des Rechts und der Juristen in der modernen Gesellschaft

Wolfgang Kaupen

pp. 369-386

Ungeachtet der Tatsache, daß eine systematische und empirisch fundierte Rechtssoziologie bislang noch kaum entwickelt ist, hat es seit Bestehen der Soziologie immer wieder Versuche gegeben, die Bedeutung des Rechts und der Juristen in der Gesellschaft zu bestimmen. Dabei sind zwei der prominentesten Ansätze einander völlig entgegengesetzt - nicht nur, was ihr Alter betrifft, sondern zugleich hinsichtlich des Ergebnisses ihrer Analyse: die Ansätze von Claude Henri de Saint-Simon 2 und Ralf Dahrendorf 3. Während Saint-Simon die Herrschaft des Redits und der Juristen als eine Übergangserscheinung, als »un pouvoir temporel et un pouvoir spirituel d"une nature intermédiaire, bâtarde et transitoire« 4 zwischen Klerikal- und Feudalherrschaft einerseits und der Autorität von Wissenschaft und Industrie andererseits betrachtet, ist Dahrendorf der Ansicht, »daß die moderne Gesellschaft durch eine immer zunehmende Tendenz der Verfestigung sozialer Normen zu Rechtsnormen gekennzeichnet ist« 5 und daß damit auch die Bedeutung der Juristen zunimmt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83511-6_22

Full citation:

Kaupen, W. (1973)., Über die Bedeutung des Rechts und der Juristen in der modernen Gesellschaft, in G. Albrecht, H. Daheim & F. Sack (Hrsg.), Soziologie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 369-386.

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