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222817

(2019) Zur aktualität von Georg Simmel, Dordrecht, Springer.

Tausch und Vergesellschaftung

Klaus Lichtblau

pp. 21-31

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, den fragmentarischen Charakter seiner soziologischen Arbeiten durch eine umfassende philosophische Deutung der modernen Kultur zu kompensieren, ist Simmel schon früh auf den Gedanken gekommen, dem Geld einen hervorragenden Stellenwert für eine Analyse der Eigenart des gegenwärtigen Zeitalters einzuräumen. Seine erstmals 1900 erschienene Philosophie des Geldes trägt dieser Ergänzungsbedürftigkeit seiner formalsoziologischen Zugangsweise durch eine übergreifende kulturphilosophische Betrachtung der verschiedenen Vergesellschaftungsprozesse gleich in mehrerer Hinsicht Rechnung. Denn Simmel sieht prinzipiell jede Einzelwissenschaft sowohl ‚nach unten" als auch ‚nach oben" auf ihre Grenzen stoßen. Zum einen sind es die begrifflichen und methodologischen Voraussetzungen einer Einzelwissenschaft, die überhaupt erst ihre inhaltlichen Ergebnisse ermöglichen und die insofern selbst nicht Gegenstand dieser Einzelwissenschaft sein können, sondern eine auf sie bezogene Form der erkenntnistheoretischen Reflexion erforderlich machen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-22716-6_3

Full citation:

Lichtblau, K. (2019). Tausch und Vergesellschaftung, in Zur aktualität von Georg Simmel, Dordrecht, Springer, pp. 21-31.

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