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(2009) Theorien der Sozialpädagogik – ein Theorie-Dilemma?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Seit über 150 existiert der Begriff der Sozialpädagogik und wurde schon fast ebenso lange unterschiedlich interpretiert. Sowohl die Lösung sozialer Probleme mit pädagogischen Mitteln der Volksbildung (Diesterweg) wurde darunter verstanden, wie auch ein anderes Verständnis allgemeinpädagogischer Fragen im Sinne der sozialen Voraussetzungen der Erziehung (Mager) oder die Erziehung zur Gemeinschaft durch die Gemeinschaft (Natorp). Daneben gab es jedoch noch einen besonderen Strang der Debatte, in welchem unter einer sozialpädagogischen Praxis die Ausübung "geistiger Mütterlichkeit" verstanden wurde. Diese Debatte, die vorrangig unter Frauen stattfand, die sich im 19. Jahrhundert Bildungs- und Berufsrechte erkämpften, fand eine Fortsetzung in den 1970er Jahren, als Frauen sich erneut für eine gerechtere Teilhabe an gesellschaftlichen Rechten und Gütern einsetzten. In der Frauenforschung der 1970/80er Jahre wurden fürsorgliche Tätigkeiten als von Frauen zu Unrecht "natürlicherweise" erwarteter und erbrachter privater Familienarbeit analysiert und kritisiert, ebenso die öffentlichen Fürsorgedienstleistungen.
Publication details
DOI: 10.1007/978-3-531-91970-6_7
Full citation:
Kuhlmann, C. (2009)., Gerechtigkeit, Fürsorge und Geschlecht, in E. Mührel & B. Birgmeier (Hrsg.), Theorien der Sozialpädagogik – ein Theorie-Dilemma?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 129-146.
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