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199509

(2013) Angst, Stuttgart, Metzler.

Medienkulturen um 2000 sind als Angst-Kulturen dem zyklischen Ablauf einer beständig sich steigernden und überbietenden ›Angst-Angst‹ (Böhme 2009) oder einer Angst vor der Angst unterworfen (s. Einleitung Kap. IV). Kennzeichnend ist zumeist eine große Distanz zu den jeweiligen Angst auslösenden Ereignissen (Atomkraft oder Finanzkrise) bei gleichzeitiger Distanzminderung durch diverse (digitale und audiovisuelle) Medien (s. Kap. IV. A.4 und IV.A.7). Die dadurch etablierte Fern-Nähe ermöglicht einen komfortablen Umgang mit der Angst, der die existentielle Bedrohlichkeit genommen wird. Insofern ist Angst modern und historisch: Nur modernisierte Gesellschaftskulturen zeichnen sich durch die medial präsentierten und produzierten Angstkonjunkturen aus. Traditionelle Gesellschaften sind von ›wirklichen‹ Gefahren wie Naturkatastrophen und Krieg bedroht; diese existentielle und natur- oder objektabhängige Angst wird mit Furcht oder Schrecken bezeichnet.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05300-8_3

Full citation:

Käuser, A. , Wolf, B. , Seiler, S. , Autsch, S. , Görling, R. , Lickhardt, M. , Schmieder, F. , Anz, T. , Stiglegger, M. , Milev, Y. , Koch, L. , Bronfen, E. (2013)., Medienkulturen der Angst, in L. Koch (Hrsg.), Angst, Stuttgart, Metzler, pp. 141-274.

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