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201583

(1997) Konfigurationen lebensweltlicher Strukturphänomene, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Helmuth Plessner (4. Sept. 1892–12. Juni 1985)

Von der Philosophie des Lebens zur Soziologie der Person

Richard Grathoff

pp. 25-42

Als Helmuth Plessner diese Worte schrieb, Eingangszeilen seines Hauptwerkes Die Stufen des Organischen und der Mensch aus dem Jahre 1928, da lebte und lehrte er in Köln. Die Universität zu Köln war damals preussische Provinzuniversität, nach dem Krieg 1918 gegründet, wie die Universität in Frankfurt im liberalen Geist der Weimarer Verfassung konzipiert und von Berlin her verwaltet. Man brauchte Universitäten, offen für die Schützengraben-geprägte junge Generation, die sich mit Ernst Jünger in seinem Kriegstagebuch In Stahlgewittern umschrieb, zu der — im eigenen Leid eher unpathetisch — Karl Löwith und Alfred Schütz gehörten, aber auch Theodor Adorno und Max Horkheimer. Das erlösende Wort, mit der diese Generation zur Wissenschaft kam, war das Leben. Den "Lebenskampf", wie sie den Krieg am Anfang sah, wollte 1914 wie natürlich der 22jährige Plessner als Kriegsfreiwilliger teilen. Aber sein von Geburt verkümmerter rechter Arm wurde vom preussischen Militärarzt auch als schreibunfähig für die Schreibstube der Garnison eingestuft. Das Leben schreibt anders als der Krieg. Die Wege dieser Kriegsgeneration trennten sich bald in radikalen Alternativen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-96030-6_3

Full citation:

Grathoff, R. (1997)., Helmuth Plessner (4. Sept. 1892–12. Juni 1985): Von der Philosophie des Lebens zur Soziologie der Person, in M. Wicke (Hrsg.), Konfigurationen lebensweltlicher Strukturphänomene, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 25-42.

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