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215651

(2009) Kultur und Semantik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Semantik der Geschichtlichkeit als Selbstbeschreibung moderner Gesellschaften

Ilja Srubar

pp. 181-199

Die Rede von »Geschichtlichkeit« ist prinzipiell ambivalent. Einerseits stellt »Geschichtlichkeit« einen historischen Begriff dar, der erst relativ spät mit der aufkommenden Moderne in der Selbstbeschreibung von Gesellschaften auftaucht. Andererseits verweist der Begriff auf einen grundlegenden Modus des menschlichen Weltzugangs, der sowohl im philosophischen, soziologischen als auch im anthropologischen Kontext als eine der Voraussetzungen menschlicher Existenz schlechthin gilt. In der letztgenannten Fassung erhält »Geschichtlichkeit « einen allgemeinen Charakter und scheint so die Voraussetzung für die Emergenz ihrer erstgenannten, historischen Gestalt zu sein. Zugleich gilt allerdings, dass die Geschichtlichkeit als eine Struktur mit universalem Anspruch erst im Rahmen einer Semantik sichtbar werden kann, die sich in jenem Diskurs der anbrechenden Moderne bildet, in dem die sich wandelnde Gesellschaft den Prozess ihres Wandels und seine Ursachen zu erfassen sucht.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-91925-6_6

Full citation:

Srubar, I. (2009). Semantik der Geschichtlichkeit als Selbstbeschreibung moderner Gesellschaften, in Kultur und Semantik, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 181-199.

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