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(2016) Gewalt sei ferne den Dingen!, Dordrecht, Springer.

The history of salvation or history as gradual progress?

on understanding John Amos Comenius' conception of history

Kateřina Šolcová

pp. 209-220

Der ultimative Sinn der menschlichen Geschichte zieht die Aufmerksamkeit vieler Historiker, Philosophen und Theologen an. Der tschechische Gelehrte J. A. Comenius präsentierte seine Reflexionen über Geschichte in seinem Werk De rerum humanarum emendatione Consultatio Catholica. In dieser umfangreichen Schrift entwirft er Reform der menschlichen Gesellschaft in Erwartung des siebten Jahrtausends, das aus seiner Sicht der Höhepunkt aller historischen Ereignisse ist, da Jesus Christus – der Herrscher der Geschichte – kommt, um sein Königreich auf Erden zu errichten. In diesem Text lege ich die These vor, dass Comenius' Auffassung der Geschichte einen originellen Punkt darstellt zwischen dem traditionellen christlichen Glauben an die göttliche Vorsehung auf der einen Seite und dem Glauben an den gesellschaftlichen Fortschritt, der die Menschheit allmählich besser macht, auf der anderen Seite. Ich vergleiche also Comenius' Ideen zu zwei widersprüchlichen Auffassungen, die von zwei späteren Persönlichkeiten stammen, vom französischen Priester Jacques-Bénigne Bossuet (1627 – 1704), einem Vertreter der traditionellen Theologie der Geschichte, und vom französischen Philosophen Voltaire (1694 – 1778), der für den ersten Philosophen der Geschichte im modernen Sinne gehalten wird. Da der Verlauf der historischen Ereignisse im 20. und 21. Jahrhundert zur Auflösung des Glaubens an den Fortschritt führte, scheint heutzutage Comenius' Überzeugung, nach der alle menschlichen Bemühungen der göttlichen Absicht untergeordnet sind, überraschend relevant zu sein. Daher werden im Abschluss dieses Textes manche für unsere Zeit inspirierende Comenius-Gedanken als Beitrag zu der, durch die moderne Entwicklung hervorgerufene Diskussion, herausgestellt.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-08261-1_13

Full citation:

Šolcová, K. (2016)., The history of salvation or history as gradual progress?: on understanding John Amos Comenius' conception of history, in W. Goris (Hrsg.), Gewalt sei ferne den Dingen!, Dordrecht, Springer, pp. 209-220.

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