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187777

(2013) Pierre Bourdieus Konzeption des Habitus, Dordrecht, Springer.

Bourdieus Adaption von Erwin Panofskys kunsttheoretischem Entwurf epochaler "Mental Habits"

Florian Schumacher

pp. 109-122

Bekanntlich bildet der Bourdieu'sche Habitus eine Zwischenkategorie zwischen Subjekt und Objekt (vgl. Bourdieu 1987: Kap. 9; Schumacher 2011: Kap. 2.3). Das heißt einerseits – gegen den Strukturalismus gewendet –, dass das Handeln nicht unter die sozialen Strukturen unterminiert werden und das freie Subjekt revidiert werden soll, und andererseits – gegen die Subjektphilosophie gerichtet –, dass die Idee des freien Subjekts, also die Position eines radikalen Individualismus zurückgewiesen wird (vgl. Rehbein 2006: 87; Krais / Gebauer 2002: 66f.). Kurz, Bourdieu wählt für seine Soziologie einen praxeologischen Zugang: Er grenzt sich auf der einen Seite gegen den Saussure'schen Strukturalismus und dessen Folgetheorien ab, in deren Rahmen freihandelnde Subjekte größtenteils negiert werden (vgl. Fröhlich 1994: 33f.), und auf der anderen Seite vehement gegen den Sartre'schen Existenzialismus. Damit weigert er sich, kulturelle und soziale Ordnungen rein von der Struktur her, also völlig unabhängig von den Subjekten, zu denken, und verwirft gleichzeitig die Idee des Subjekts als Essenz (vgl. Jurt 2010: 5).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-18669-6_6

Full citation:

Schumacher, F. (2013)., Bourdieus Adaption von Erwin Panofskys kunsttheoretischem Entwurf epochaler "Mental Habits", in A. Lenger, C. Schneickert & F. Schumacher (Hrsg.), Pierre Bourdieus Konzeption des Habitus, Dordrecht, Springer, pp. 109-122.

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