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201265

(2007) Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Marx' Konstruktion sozialer Lebens-Welten

Ilja Srubar

pp. 277-315

Die Phänomenologie in der Husserl'schen Spätfassung wird als eine Wissenschaft von der Lebenswelt konzipiert (Husserl 1962: § 39). Je klarer jedoch die Schwierigkeiten hervortreten, eine solche Wissenschaft von der Lebenswelt transzendental zu begründen und so eine universelle Konstitutionstheorie der Lebenswelt zu formulieren126, desto aktueller stellt sich das Problem der Konstitution historisch-spezifischer Lebenswelten. Unter dieser Fragestellung entwickelte sich eine Richtung der Soziologie, an deren Ursprung Alfred Schütz127 stand und die gemeinhin als phänomenologische Soziologie bezeichnet wird. Gleichzeitig ist seit den Dreißiger Jahren eine Diskussion im Gange, die das gegenseitige Verhältnis von Phänomenologie und Marxismus zum Gegenstand hat und unter verschiedenen Aspekten nach ihren Gemeinsamkeiten fragt. Die Versuchung liegt also nahe — und der Charakter der Marx'schen Theorie bestärkt sie —, den Versuch zu wagen und die Frage zu stellen, ob nicht in den Marx'schen Analysen Ansätze zur Beschreibung der Konstitution historisch konkreter Lebenswelten auszumachen sind. Dabei wäre die Aufmerksamkeit nicht so sehr den bekannten Marx'schen Ausführungen über die Grundsätze der Entwicklung sozialer Strukturen zu widmen, sondern vielmehr der Art und Weise, wie Marx die konkrete Wirklichkeit, die das Resultat der so gefassten gesellschaftlichen Prozesse darstellt, konstruiert.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90734-5_13

Full citation:

Srubar, I. (2007). Marx' Konstruktion sozialer Lebens-Welten, in Phänomenologie und soziologische Theorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 277-315.

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