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204284

(2017) Aristotelischer Naturalismus, Stuttgart, Metzler.

Der aristotelische Naturalismus als Metaethik

Christoph Halbig

pp. 120-129

Der Begriff der Ethik und dann auch der der Metaethik erfahren im Aristotelischen Naturalismus eine deutliche Erweiterung ihrer in den gegenwärtigen Debatten zumeist üblichen Bedeutungen: Weit entfernt davon, die Zuschreibung eines deontischen Status wie »erlaubt«, »geboten«, »verboten« an Handlungen als paradigmatisch für die Bestimmung der Extension des Ethischen zu betrachten, versteht der Aristotelische Naturalismus solche Zuschreibungen – wenn er sie nicht wie Elizabeth Anscombe als eine der entscheidenden Inspirationsfiguren des Aristotelischen Naturalismus vollständig eliminieren möchte – lediglich als partikularen Anwendungsfall einer allgemeinen Struktur natürlicher Normativität, die dann auch den Rahmen für das Verhalten einer bestimmten Spezies, nämlich eben für menschliche Handlungen bilden kann. Im Zentrum der Metaethik des Aristotelischen Naturalismus steht daher erstens die Charakterisierung der Struktur natürlicher Normativität insgesamt, wie sie auf alle lebendigen Wesen Anwendung finden kann, zweitens aber die Klärung der Frage, inwiefern diese allgemeine Struktur auf den Spezialfall von Charakter und Handeln rationaler Akteure, wie sie allein der Spezies Mensch zugehören, bezogen werden kann, ohne eine so grundlegende Transformation zu erfahren, dass der Anspruch einer Einbettung der Ethik im engen Sinne in eine Theorie natürlicher Normativität stillschweigend unterlaufen wird.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04333-7_8

Full citation:

Halbig, C. (2017)., Der aristotelische Naturalismus als Metaethik, in M. Hähnel (Hrsg.), Aristotelischer Naturalismus, Stuttgart, Metzler, pp. 120-129.

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