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208807

(2017) Fremde Ähnlichkeiten, Stuttgart, Metzler.

"Her Oluf hand rider saa vide"

Hannah Berner

pp. 114-139

Balladen sind sehr wanderfreudige Texte. Sowohl im Raum als auch in der Zeit überwinden sie beachtliche Distanzen. Ein Balladenstoff kann durch Übersetzung Sprachgrenzen überschreiten oder zu einem späteren Zeitpunkt wiederentdeckt und aktualisiert werden. Jede dieser Wanderungen ist zugleich eine Transformation. Die Übertragung eines Balladentextes von einer Ausgangs- in eine Zielsprache – hier verstanden als Vorgang, nicht als sein Ergebnis – verändert nicht nur die sprachliche Struktur der Ballade, sondern auch ihre poetische Form und ihren semantischen Gehalt. Die Übertragung von Balladentexten bewegt sich als eine Form der literarischen Übersetzung zwischen je zwei Polen: zwischen einem möglichst treuen und einem freien Transfer der Balladenhandlung in die Zielsprache; sowie zwischen einer möglichst genauen Nachbildung der formalen Charakteristika des Ausgangstextes einerseits und der Orientierung am Sprachgebrauch der Zielsprache andererseits.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-04342-9_7

Full citation:

Berner, H. (2017)., "Her Oluf hand rider saa vide", in F. Zipfel (Hrsg.), Fremde Ähnlichkeiten, Stuttgart, Metzler, pp. 114-139.

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