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218157

(2012) Konstruktion und Geltung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Der Körper als Generator vorreflexiver Gewissheit und Medium der Sinnkonstitution

Jens Loenhoff

pp. 183-203

Wenn sich die diskursive Geltung von Propositionen und expliziten Stellungnahmen zu kritisierbarem Wissen rationalen Überzeugungen verdankt, so unterliegt diesen Überzeugungen eine Tiefenschicht unhinterfragter lebensweltlicher Selbstverständlichkeiten, die uns jenseits aller reflexiven Einstellungen als praktische Gewissheiten gegeben sind. Spätestens mit behavioristischen, pragmatistischen und sprachkritischen Zweifeln an der transzendentalen Konstitution der Welt oder den mentalistischen Visionen einer Konstruktion der Wirklichkeit richtet sich der soziologische Blick auf gesellschaftliche Erzeugungspraktiken, die sich den primär kooperativen Prozessen zwischen Akteuren und einem mit der Handlungskoordination verschränkten Umgang mit Gegenständen verdanken. Mit der Skepsis gegenüber einem entfesselten Konstruktivismus, der die Differenz zwischen den Modi praktischer Gewissheit und diskursiver Geltung über denselben Leisten unhintergehbarer Kontingenzen zu schlagen gewillt ist, werden Probleme sichtbar, die nicht nur die epistemischen Praktiken diskursiver Plausibilitätsbeschaffung, sondern den Status der Evidenzquellen praktischer Gewissheiten selbst betreffen. Letztere sind vielfach angesprochen, kaum aber sorgfältig expliziert worden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-93441-9_9

Full citation:

Loenhoff, J. (2012)., Der Körper als Generator vorreflexiver Gewissheit und Medium der Sinnkonstitution, in J. Renn, C. Ernst & P. Isenböck (Hrsg.), Konstruktion und Geltung, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 183-203.

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