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218170

(2014) Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Marcel Mauss

Stephan Moebius

pp. 53-57

Der französische Soziologe und Ethnologe Marcel Mauss, der Neffe Emile Durkheims, hat insbesondere durch den 1925 publizierten Essai sur le don (Mauss 1925, deutsch Mauss 1999) mehrere Generationen von Soziologen und Ethnologen entscheidend geprägt (vgl. Moebius 2006a, 2008a). Dabei lässt sich die Mauss-Rezeption in zwei größere, sich über mehrere Generationen erstreckende Diskurszusammenhänge unterteilen, die ausgehend vom Gabe-Theorem unterschiedliche Grundlagen des Sozialen und Herstellungsmodi sozialer Ordnung hervorgehoben haben: die Vertreter eines »strukturalistisch-symbolischen« und die Vertreter eines »anti-utilitaristischen« Rezeptionspols. Sehen die Repräsentanten des strukturalistisch-symbolischen Rezeptionsstranges, wie etwa Claude Lévi-Strauss oder Bourdieu, in dem Gabe-Theorem von Mauss Formen des reziproken Tauschs, die auf eine die Tauschpartner und -objekte konstituierende, objektive Struktur verweisen, so rezipieren die Repräsentanten des anti-utilitaristischen Rezeptionsstranges, beispielsweise das Collège de Sociologie oder das Mouvement Anti-Utilitariste dans les Sciences Sociales (M.A.U.S.S.) um Alain Caillé (vgl. Moebius 2006b, 2006c), das Gabe-Theorem vor allem im Hinblick auf die Momente einer nicht-zweckrationalen »unproduktiven Verschwendung«.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-01379-8_10

Full citation:

Moebius, S. (2014)., Marcel Mauss, in G. Fröhlich & B. Rehbein (Hrsg.), Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 53-57.

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