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218170

(2014) Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Habitus (habitus)

Boike Rehbein , Gernot Saalmann

pp. 110-118

Der Begriff des Habitus lässt sich in die griechische Philosophie der Antike zurückverfolgen. Bei Aristoteles spielt er in der sogenannten »Kategorienschrift« (1984) als *Hexis eine wichtige Rolle. Der Begriff der Hexis bezeichnet eine Haltung im Unterschied zu einem Zustand, wobei Zustand (diathesis) ein umfassenderer Begriff ist als Haltung (Kategorien 8b 25 ff). Haltung und Zustand sind eine Art von Qualität. Daneben kennt Aristoteles weitere Arten der Qualität: Veranlagung, Affektion und Figur bzw. Form. Der griechische Ausdruck für Qualität poiotes — bedeutet so etwas wie Beschaffenheit. Bei Aristoteles ist nicht ganz klar, ob die Hexis eine Unterkategorie des Zustands (9a) ist oder eine davon zu unterscheidende Art (8b 27). Jedenfalls bezieht sie sich auf eine Substanz. Die Substanz ist Träger von Eigenschaften. Ein Zustand ändert die Substanz nicht, sondern modifiziert sie nur. Eine Hexis ist also eine Modifikation der Substanz, eine Eigenschaft oder Qualität. Hierbei unterscheidet Aristoteles zwischen mehr oder weniger dauerhaften Eigenschaften.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-01379-8_23

Full citation:

Rehbein, B. , Saalmann, G. (2014)., Habitus (habitus), in G. Fröhlich & B. Rehbein (Hrsg.), Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 110-118.

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