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218170

(2014) Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler.

Machtfeld (champ de pouvoir)

Andreas Koller

pp. 171-172

›Machtfeld‹ ist ein von Bourdieu entwickelter, spezifischer Begriff. Das Machtfeld ist ein besonderes *Feld. Es ist kein Feld, wie die anderen Felder es sind. Insbesondere ist es nicht zu verwechseln mit dem politischen Feld (1998c). Vielmehr ist es ein gewissermaßen übergeordneter Bereich. Bourdieu definiert das Machtfeld als Wettbewerbsfeld, in dem die Akteure bzw. Institutionen, die in ihren jeweiligen Feldern eine dominante Position innehaben, einander konfrontieren, um die Kräfteverhältnisse zwischen sich und ›ihren‹ Feldern zu erhalten oder zu verändern. Diese Auseinandersetzungen können die Form physischer Kämpfe oder symbolischer Konfrontationen annehmen (1996b). Das Machtfeld ist mit anderen Worten ein Bereich, der sich zwischen den relativ autonomen, nach eigenen Logiken funktionierenden Feldern herausgebildet hat (Wacquant 2005, 16f.). Demgemäß kann es auch als eine Art »Meta-Feld« (Swartz 1997, 136) bezeichnet werden, solange »Meta« nicht in einem entkörperlichten, abstrakten, sondern in einem konkreten, empirisch fundierten Sinne verstanden wird.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-01379-8_37

Full citation:

Koller, A. (2014)., Machtfeld (champ de pouvoir), in G. Fröhlich & B. Rehbein (Hrsg.), Bourdieu-Handbuch, Stuttgart, Metzler, pp. 171-172.

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