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220269

(1998) Bild — Bildwahrnehmung — Bildverarbeitung, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag.

Die Natur mentaler Bilder

Richard Schantz

pp. 219-224

Mentale Bilder oder, weniger tendenziös ausgedrückt, bildhafte Vorstellungen, spielen seit der Antike in philosophischen und psychologischen Theorien des Geistes eine zentrale Rolle. Eine Auffassung beherrschte über viele Jahrhunderte hinweg weitgehend unangefochten das Feld — von Aristoteles über Descartes, Hobbes, Locke, Berkeley, Hume und Kant bis hin zu G.E. Moore und Bertrand Russell. Dieser Auffassung zufolge sind bildhafte, insbesondere visuelle Vorstellungen eigentümliche mentale oder phänomenale Objekte, die Gegenstände in der Welt in der Weise von Bildern repräsentieren; kurzum, sie sind mentale Bilder, Bilder einer besonderen Art zwar, innere Bilder, die wir mir einem besonderen geistigen Auge sehen, aber gleichwohl Bilder. Visuelle Vorstellungen sind Bilder, weil sie, so lautet ein vertrautes, sich auf die Introspektion berufendes Argument, mit realistischen, öffentlichen Bildern darin übereinstimmen, daß sie den Dingen, die sie repräsentieren, ähnlich sind, während sie sich von anderen Repräsentationen, und hier in erster Linie von sprachlichen Beschreibungen, in just dieser Hinsicht unterscheiden. Solche Vorstellungen, so wird häufig gesagt, repräsentieren piktorial und nicht deskriptiv.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-92417-9_21

Full citation:

Schantz, R. (1998)., Die Natur mentaler Bilder, in K. Sachs-Hombach & K. Rehkämper (Hrsg.), Bild — Bildwahrnehmung — Bildverarbeitung, Wiesbaden, Deutscher Universitätsverlag, pp. 219-224.

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