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220510

(2012) Novelle, Stuttgart, Metzler.

Geschichte der Deutschsprachigen Novelle

Hugo Aust

pp. 74-253

Um den Verlauf des novellistischen Erzählens möglichst ›novellennah‹ zu verfolgen, empfiehlt es sich, vom markierten Umfang der Erzählliteratur auszugehen; d. h. in erster Linie solche Werke zu berücksichtigen, die vom Autor als Novelle bezeichnet wurden oder entstehungsbzw. wirkungsgeschichtlich in einen solchen Begriffszusammenhang rücken. Das besagt nicht, dass nur die so genannten Werke tatsächlich Novellen sind (bzw. diesbezügliche Gemeinsamkeiten aufweisen), und ebensowenig, dass solche Texte, die nicht so heißen, keine Novellen sein können (zu erinnern ist an die novellengeschichtlich herausragenden Titel: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl, Die Judenbuche, Die schwarze Spinne, Romeo und Julia auf dem Dorfe, Reitergeschichte, Der fernste Ort; s. hier das Kleist- und Stifter-Kapitel), sondern es geht zunächst darum, das Bedeutungsfeld von ›Novelle‹ auf Grund der mit diesem Wort gemeinten Erzählungen zu umreißen. (Selbstverständlich sollten dabei auch die als Novellen gekennzeichneten Übersetzungen eine Rolle spielen, die aber bislang noch nicht systematisch einbezogen wurden.) Deshalb stehen im Folgenden auch keine allgemeinen Äußerungen über Gemeinsamkeiten einer Werkreihe, Autorengruppe oder Epoche im Vordergrund; vielmehr sollen je einzelne Novellenbetrachtungen die ›materiale‹ Grundlage herstellen, auf der dann abstraktere Begriffsbildungen nach wissenschaftsgeschichtlichem oder literaturdidaktischem Bedarf möglich werden.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-01490-0_4

Full citation:

Aust, H. (2012). Geschichte der Deutschsprachigen Novelle, in Novelle, Stuttgart, Metzler, pp. 74-253.

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