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220847

(2014) Die Sozialität des Erinnerns, Dordrecht, Springer.

Gedächtnis, Wissen und soziale Integration

Nina Leonhard

pp. 199-216

Der Beitrag diskutiert aus einer wissenssoziologischen Perspektive die Bedeutung des Gedächtnisses für soziale Integration. Ausgangspunkt hierfür ist die Annahme, dass mit der Geltung von Wissensbeständen und somit bestimmter Deutungen der Vergangenheit Fragen des gesellschaftlichen Ein- und Ausschlusses von Individuen und sozialen Gruppen unmittelbar verknüpft sind. Dieses mit konfligierenden Wissensbeständen verbundene Integrationsproblem tritt im Kontext eines politischen Umbruchs in verschärfter Form zutage. Denn für die Konsolidierung einer neuen politischen Ordnung gilt es, mittels Gedächtnispolitik eine neue Wirklichkeitsordnung zu etablieren, mit der Wissenselemente diskreditiert werden, die für bestimmte soziale Akteure weiterhin identitätsstiftend sind. Zur Erläuterung dieser These wird in Auseinandersetzung mit bestehenden Ansätzen ein funktionalistisches Gedächtniskonzept eingeführt, das auf die Fähigkeit abhebt, Wissensbestände zu klassifizieren, und somit die sozialen Bedingungen der Produktion von Sinn in den Mittelpunkt rückt. Die in theoretischer Hinsicht aufgezeigten Zusammenhänge werden durch Beispiele aus dem Kontext der deutschen Vereinigung und der Welt des Militärs veranschaulicht.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-658-03470-2_11

Full citation:

Leonhard, N. (2014)., Gedächtnis, Wissen und soziale Integration, in O. Dimbath & M. Heinlein (Hrsg.), Die Sozialität des Erinnerns, Dordrecht, Springer, pp. 199-216.

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