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Wollte man eine Art Rechenschaftsbericht über den Stand der philosophischen Forschung am Ende des 20. Jahrhunderts in Angriff nehmen, würden Ergebnisse eine prominente Rolle spielen, die insgesamt limitativen Charakter tragen und zur Bescheidenheit ohne Resignation anhalten. Wenn wir die Diskussionen im Bereich der Erkenntnistheorie überschlagen, die den Fragen der Verläßlichkeit unseres Wissens nachgegangen sind, dann ist hier zumindest soviel deutlich geworden, daß die Klärung der Wahrheitsbedingungen, der epistemischen Rechtfertigung unserer Meinungen jedenfalls immer nur das Ergebnis auswirft, daß wir niemals über garantierende, sondern bestenfalls über autorisierende Kriterien für Wissen verfügen (Rescher). D.h. unsere Intuition von Wissen wird sich in barer Münze wohl nicht auszahlen lassen, wir müssen uns mit mehr oder weniger gut begründeten Meinungen begnügen, mit einer Ethik des Meinens (Bieri). Allerdings ist auch dann noch der Status dieser Meinungen unklar, d. h. es ist leider immer noch nicht klar, in welchem kausalen, repräsentierenden oder sonstwie symbolischen Verhältnis sie zur sogenannten Realität stehen. Dieses Ergebnis schlägt daher auch unmittelbar auf die philosophischen Projekte durch, die einem vertretbaren Konzept eines erkenntnistheoretischen Realismus nachgegangen sind. Wenn der Zusammenhang unserer Meinungen mit der Welt zwar im Sinne gut bestätigter Meinungen postuliert, aber in seiner Kontaktqualität letztlich immer noch nicht verstanden ist, dann tut man gut daran, so die Empfehlung von Putnam, sich mit Meinungen allein zu begnügen und bestenfalls einen internen Realismus zu vertreten.

DOI: 10.1007/978-3-476-03269-0_22

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