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221966

(2015) Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler.

China

Sabine Dabringhaus

pp. 61-69

Der westliche Begriff der Moderne bezieht sich im Chinesischen v. a. auf den zeitlichen Aspekt und wird wörtlich als ›gegenwärtige Zeit‹ (xiandai) übersetzt. Schwieriger ist es, die Moderne als Gegensatz zur Tradition und als Ausdruck von technologischem Fortschritt wiederzugeben. Sie wird vielmehr als ›Modernisierung‹ (xiandaihua) beschrieben. Angestoßen wurde dieser Prozess erstmals während der zweiten Hälfte des 19. Jh.s, als in China die eigene Gegenwart als Rückständigkeit im Vergleich zum Westen wahrgenommen wurde. Ziel war es, den Westen technologisch und machtpolitisch einzuholen. Daher entschloss sich die kaiserliche Regierung unter dem Leitwort der ›Selbststärkung‹ (ziqiang) zu einer staatlichen Modernisierungsinitiative. Die Einführung westlicher Militärtechnologie etwa basierte auf der Strategie »chinesisches Wissen als Substanz, westliches Wissen zum praktischen Nutzen« (zhongxue wei ti, xixue wei yong). Dabei stand die Stabilisierung der Monarchie im Mittelpunkt, die durch innere Aufstände und externe Bedrohung durch die Imperialmächte geschwächt war.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-05332-9_6

Full citation:

Dabringhaus, S. (2015)., China, in F. Jaeger, W. Knöbl & U. Schneider (Hrsg.), Handbuch Moderneforschung, Stuttgart, Metzler, pp. 61-69.

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