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222463

(1974) Heidelberger Jahrbücher, Dordrecht, Springer.

Das Heidelberger Schloss

Georg Poensgen

pp. 138-163

Das Heidelberger Schloß, vor über 250 Jahren verlassen von seinen Landesherren, ist zu einem mehr und mehr begehrten Reiseziel geworden. Man fragt, warum! Die Ursachen der Ruinenhaftigkeit, in der es sich heute präsentiert, sind selbst Einheimischen nur vage bekannt, und von den schwerwiegenden kriegerischen Ereignissen, deren Niederschläge an Ort und Stelle unübersehbar blieben, wissen lediglich Kenner der Geschichte der Pfalz in unseren Tagen noch Näheres. Dabei war es in der Tat eine eminent folgenschwere politische Fehlhandlung, die den Ruhm und zugleich die Zerstörung des Heidelberger Schlosses bedingte: der Entschluß des Kurfürsten Friedrich V., sich im Jahre 1618 zum König von Böhmen krönen zu lassen. In tragischer Verkennung seiner Macht beschwor dieser damals noch blutjunge Potentat, der nach seiner Niederlage in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag mit dem Spottnamen "der Winterkönig" in die Geschichte einging, den für Deutschland katastrophalen Dreißigjährigen Krieg herauf. Für Heidelberg aber sollte sich der Leichtsinn jenes Fürsten nicht nur damals, sondern auch später noch nachteilig auswirken, da er den Stammsitz seiner Vorfahren schon vor dem böhmischen Abenteuer durch die Anlage des "Hortus Palatinus' weitgehend außer Verteidigungszustand versetzt hatte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-642-65894-5_11

Full citation:

Poensgen, G. (1974)., Das Heidelberger Schloss, in Heidelberg Universitäts-Gesellschaft (Hrsg.), Heidelberger Jahrbücher, Dordrecht, Springer, pp. 138-163.

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