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(1997) Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Demokratie und Gemeinschaft

Oder wie kontrovers ist die Kommunitarismusdebatte?

Dieter Neubert

pp. 87-92

Mit dem Loblied auf die »Zivilgesellschaft« wurde Differenz, verstanden als gesellschaftliche Vielfalt und Pluralität, zu einem Kernelement der Demokratie gemacht. Integration ist aus dieser Perspektive vor allem ein Ergebnis gesellschaftlicher Selbstorganisation. Mit der Kommunitarismusdebatte hat eine zweite demokratietheoretische Diskussion nun die Frage nach der Integration problematisiert. Es handelt sich dabei um eine Kontroverse zwischen »Kommunitaristen« und »Liberalen« über Grundlagen moderne Demokratie (zusammenfassend: Brumlik/Brunkhorst 1993; Honneth 1993). Für die Liberalen erfordert die moderne Demokratie eine Übereinkunft über allgemein formulierte Regeln, nach denen Gerechtigkeit hergestellt werden kann. Die Kommunitaristen sehen dagegen die moderne Demokratie vor allem an ein gemeinschaftliches Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger gebunden. Die konsequente Durchsetzung eines individualistischen Liberalismus bedrohe die noch existierenden Gemeinschaftlichkeit und damit die Basis der Demokratie. Vereinfacht gründet sich für die Kommunitaristen Demokratie zuerst auf Gemeinschaft für die Liberalen zuerst auf Gerechtigkeit.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-83268-9_15

Full citation:

Neubert, D. (1997)., Demokratie und Gemeinschaft: Oder wie kontrovers ist die Kommunitarismusdebatte?, in K. Rehberg (Hrsg.), Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 87-92.

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