Repository | Book | Chapter

208964

(2010) Handbuch Gattungstheorie, Stuttgart, Metzler.

Zur Gattungstheorie des "Handbuches", zur Theorie der Gattungstheorie und zum"Handbuch Gattungstheorie"

Eine Einführung

Rüdiger Zymner

pp. 1-5

Der Ausdruck ›Handbuch‹ ist die Verdeutschung des lateinischen manuale (eigentlich: Bücherfutteral) bzw. des mittellateinischen liber manualis und meint zunächst ein »buch von mäszigem umfang, zum leichten gebrauch, entweder um hinein zu schreiben oder darin zu lesen« ( Grimm 1877, 366). Ein besonderer Typus des Handbuches bzw. des Manuals ist das Vademekum (lateinisch »geh mit mir«), das man — als Ratgeber in der Jackentasche — bei sich führen kann, wie das polemisch-scherzhafte Ein / VADE MECUM / für den /HRN. SAM. GOTTH. LANGE / Pastor in Laublingen / in / diesem Taschenformate ausgefertiget / von / Gotth. Ephr. Lessing (1754) oder The Fishermen" s Vade Mecum (1942) von G. W. Maunsell. Bereits in der Frühen Neuzeit benutzte man den Ausdruck ›Handbuch‹ auch im Diminutiv und betrachtete »Handbüchlein« als Synonym von griechisch enchiridion: das, was leicht oder gut in der Hand liegt und zum Beisichtragen geeignet ist, wie Erasmus von Rotterdams Handbüchlein des christlichen Ritters Encheiridion militis christiani (1503) oder auch das Erfurter ›Färberfass-Enchiridion‹ mit dem Titel Ein Enchiridion oder Handbüchlein geistlicher Gesänge und Psalmen (1520).

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-00509-0_1

Full citation:

Zymner, R. (2010)., Zur Gattungstheorie des "Handbuches", zur Theorie der Gattungstheorie und zum"Handbuch Gattungstheorie": Eine Einführung, in R. Zymner (Hrsg.), Handbuch Gattungstheorie, Stuttgart, Metzler, pp. 1-5.

This document is unfortunately not available for download at the moment.