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221599

(2010) Interventionskultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Israel, Palästina und militärisch unterstützte humanitäre Interventionen

Gabriel Motzkin

pp. 141-148

Wenn wir an militärisch unterstützte humanitäre Interventionen denken, denken wir normalerweise an militärische Peacekeeping-Operationen wie sie die UN in den letzten 50 Jahren durchgeführt hat. In der Zeit vor den Auswirkungen des Zerfalls Jugoslawiens dachten wir zumeist, dass solche Operationen nur dann effektiv durchgeführt werden könnten, wenn es einen Frieden gab, der erhalten werden konnte. UN-Operationen schienen hingegen nicht erfolgreich zu sein, wenn ein Konflikt noch aktiv ausgetragen wurde, wie beispielsweise im Libanon. Es gab aber auch eine ältere Tradition: UN-Operationen, die Kriegsoperationen waren. So war der Korea-Krieg offiziell eine UN-Operation, obwohl er in Wirklichkeit ein amerikanischer Krieg war. Diese Art von Operationen war seltener, weil es sehr schwierig war, einen Konsens für solche Interventionen herbeizuführen. Aber auch sie sind verwurzelt in der Geschichte der UN, die ursprünglich ein Zusammenschluss der siegreichen Alliierten des Zweiten Weltkriegs war. Die UN wurde als eine Organisation zur Kriegsführung gegründet; auf dieser Grundlage wurde sie in San Fransisco eine Organisation, die sich mit den Folgen von Kriegen beschäftigte. Zuletzt übernahm sie die Funktionen des Völkerbundes, der als moribunde Institution bis 1946 existiert hatte.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92219-5_8

Full citation:

Motzkin, G. (2010)., Israel, Palästina und militärisch unterstützte humanitäre Interventionen, in T. Bonacker, M. Daxner, J. Free & C. Zürcher (Hrsg.), Interventionskultur, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 141-148.

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